Montag, 23. Mai 2011

Weitere Aufgabe

Das war die neue Aufgabe:

Inhalt der Übung
Bei der Übung geht es um die Beziehung zu sich selbst und zum eigenen Körper. Es geht um das innere Bild, das jeder einzelne, jede einzelne von sich auf der Gefühlsebene hat. Sie hilft dabei, mit sich selbst tiefer in Kontakt zu kommen. Ich habe die Übung nicht erfunden, nur für hier etwas angepasst. Und der eine oder die andere kennt etwas Ähnliches vielleicht aus anderen Zusammenhängen.

Müsst ihr für die Durchführung handwerklich geschickt sein?
Nein!! Ich schreibe das deswegen, weil tatsächlich etwas gestaltet und geformt wird dabei. Aber es kommt eben nicht darauf an, ob das erschaffene Objekt "gut" oder "schön" oder "vorzeigbar" ist.

Was wird benötigt?
Ihr braucht ein Zeitfenster, in dem ihr mindestens 1 Stunde, besser 2 ungestört Zeit für euch selbst habt. Und ihr braucht Material zum Modellieren. Am besten Ton oder eine ungefärbte Modelliermasse wie FimoAir oder Pappmaché. (Gibt's preiswert zu kaufen. Aber wenn ihr Tapetenkleister im Haus habt, könnt ihr das selber aus alten Zeitungen herstellen; Anleitungen im Netz.) Die normalen Kneten finde ich persönlich nicht so gut geeignet, sie sind auch zu teuer. Aber versuchen könnt ihr es auch damit.

Wieviel wird benötigt?
Die Menge sollte so sein, dass eine Kugel von mindestens 25cm Durchmesser daraus geformt werden kann. Lieber mehr, als zu wenig. Lieber ein kostengünstiges, einfaches Material in ausreichender Menge: das Ergebnis soll kein Produkt für die Dauer sein, sondern eine Momentaufnahme, vieleicht ein Erinnerungsstück.

Nach so viel Einleitung Zwinkernd :
Was ist die Übung oder Aufgabe?
Kurz gesagt: Fertige eine Skulptur von dir selbst an, und zwar mit geschlossenen Augen! Und achte bei der Herstellung auf alle deine Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken. Damit man sich nicht selbst betrügt und die Augen heimlich zwinkernd öffnet während der Arbeit, könnt ihr euch die Augen mit einem weichen Tuch verbinden.

So könnt ihr im Einzelnen vorgehen:
Nachdem ihr es euch bequem gemacht habt mit dem Ton oder der (vorbereiteten) Modelliermasse vor euch, macht eure Hände erstmal mit dem Material vertraut. Spielt damit, formt es mal so, mal anders, bis ihr euch wohl damit fühlt. Guckt, ob ihr noch Wasser braucht oder euch irgendwas anderes fehlt, das ihr noch holen wollt. Ein Gläschen Rotwein, eine Tasse Tee, ein Päckchen Papiertaschentücher... Zwinkernd
Dann formt aus dem Material einen Ball, den ihr vor euch stellt. (Öhm, natürlich braucht ihr auch eine Unterlage. Zwinkernd ) Jetzt schließt oder verbindet eure Augen und lasst die Hände auf dem Ball ruhen. Stellt euch vor eurem inneren Auge nun euch selbst vor. So wie ihr euch kennt. Nehmt euch genug Zeit dafür, dies innere Bild wirklich zu sehen und zu spüren. Das kann ein realistisches Bild eures Körpers sein, das kann aber auch eine abstrakte Form sein oder oder. Es sollte nur wirklich gut zu dem passen, wie ihr selbst nach eurem Gefühl gerade seid. Und nicht wie ihr meint, "sein zu müssen".

Jetzt beginnt ihr langsam, dieses innere Bild von euch in das Modelliermaterial, in den Ton zu übertragen. Und zwar "aus dem Bauch heraus", ohne viel nachzudenken. Die Hände und Finger bewegen sich wie von selbst. Sie übernehmen sozusagen die Führung. Verzichtet auf jede Bewertung eures Tuns! Niemand außer euch selbst braucht das Ergebnis später zu sehen. Ihr werdet dabei eine Menge Gedanken und Gefühle haben, vielleicht auch Erinnerungen, Bilder. Merkt sie euch einfach, ohne sie weiter zu bewerten.
 Wenn ihr merkt, dass die Skulptur von euch selbst fertig ist, öffnet die Augen wieder und schaut euch das Ergebnis in Ruhe an. Stellt euch ein paar Fragen dazu, z.B.: Was ist das Charakteristische und Besondere? Was empfinde ich für dieses Abbild? Ist es mir fremd, oder kann ich mich damit identifizieren? Ist es freundschaftlich zu mir oder abweisend, vielleicht sogar erschreckend? Was hat diese Skulptur, diese Form mit meinem jetzigen Leben und Lebensgefühl zu tun? usw.. Eben alles, was euch dazu einfällt.

In den Tagen nach Fertigstellung von eurer Skulptur könnt ihr sie immer mal wieder hervorholen und mit ihr in Kontakt treten. Ihr könnt sie dann auch anmalen oder schmücken, wenn ihr mögt. Eben einfach so mit ihr umgehen, dass ihr sie euch mehr und mehr vertraut macht. Denn sie ist ja ganz klar etwas, das in einem war und nun Gestalt angenommen hat. Also ganz klar ein Teil von einem selbst.

So sieht meine Skulptur aus:
Ich hatte noch roten Softton da,den habe ich genommen.Ich habe mich mit einer Decke,dem Ton,einer Knetunterlage und einer Kerze in meine Waldecke auf meinem Grundstück zurück gezogen.Mit geschlossenen Augen begann ich zu kneten,stellte mir die Figur,die in mir ist,die ICH bin,vor.....ich bat mein Inneres Kind um Hilfe,denn wer kann am besten kneten?Kinder!Und mit Eifer waren wir am kneten,aber es ging gar nicht gut,es bröselte nur.....ich spuckte mehrmals in die Knetmasse,es war aber immer noch zu trocken.....aber ich habe ja in meiner Waldecke eine große Schüssel mit Wasser stehen,das Element Wasser,den Westen,den Herbst und das Unterbewußte  symbolisierend.Da tunkte ich den Klumpen rein,mehrmals,bis ich endlich eine feste Kugel hatte....
Wie die Figur auszusehen hatte,wußte ich ganz genau,sie war auf meinem inneren Bildschirm klar zu sehen.Aber mit geschlossenen Augen bekam ich das nicht hin,der Ton bröselte wieder,brach an den Rändern auseinander....meine ganze Konzentration war hin....
Also machte ich die Augen auf,mein inneres Kind half immer noch mit,die Figur zu unserer beiderseitigen Zufriedenheit hin zu bekommen.
Nun ist sie trocken und ich schaue sie ganz oft an.Und um so mehr ich sie anschaue,um so mehr mag ich sie,fühle mich mit ihr verbunden,sehe mich in ihr.Ich kann jetzt nicht mit dem Finger drauf zeigen und sagen:"Weil sie hier so und so aussieht,bin ich das,oder sehe ich mich darin..."Nein,es ist eher ein Gefühl,eine Gewißheit,daß diese Figur "ICH" bin.Sollte ich das Gefühl haben,daß sie mich nicht mehr gut genug repräsentiert,werde ich sie in den Regen stellen,wo sie sich wieder auflösen kann und ich versuche,ein neues Bild in mir zu finden und dieses dann zu machen.

1 Kommentar:

  1. also das gefällt mir super! irgendwo habe ich noch lufttrocknenten ton....bestimmt probier ich das mal auf. eine kleine ungestörte ecke im garten habe ich auch ....die nutze ich sonst immer fürs atmen....und ich glaube, wenn ich dort meinen gefühlen freien lauf lasse.....

    wunderbare idee! wunderschöne skulptur!
    liebe grüße. sania
    ich hoffe es geht dir wieder besser??? ist bestimmt jetzt bunt.

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